Am 9. November, dem 85. Jahrestag der Reichspogromnacht, fanden sich die Schülerinnen und Schüler der 8., 9. und 10. Jahrgangsstufen der Mittelschule Scheßlitz zu einem besonderen Besuch am Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg zusammen.
Die Veranstaltung war nicht nur ein schulischer Ausflug, sondern auch ein bedeutungsvolles Gedenken an einen der dunkelsten Momente der deutschen Geschichte. An diesem besonderen Tag stand der Film "Wenn Zeiten dich ändern" im Mittelpunkt, der den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Ereignisse der Vergangenheit ermöglichte. Produziert wurde dieser von einem P-Seminar am Franz-Ludwig-Gymnasiums. Der Film wurde u.a. mit dem Margot-Friedländer-Preis 2022 ausgezeichnet und begibt sich auf die Spurensuche des Abiturjahrgangs 1938 und zeigt, wie sich mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten alles änderte: die Stadt, die Schule und die Beziehungen unter einander.
Im Anschluss an den Film wurden zudem Windräder gebastelt, die am Ende der Veranstaltung im Erinnerungsgarten des Gymnasiums einen Platz fanden. Diese kreativen Windräder symbolisieren nicht nur Hoffnung und Veränderung, sondern ergänzen den Ort des Gedenkens um eine lebendige Dimension.
Die Symbolik des Datums wurde durch die anschließende Pflege von Stolpersteinen verstärkt. Am 9. November, dem Tag der Reichspogromnacht, erinnerten wir uns aktiv an die Opfer dieser schrecklichen Ereignisse. Die kleinen, aber bedeutsamen Gedenksteine erhielten besondere Aufmerksamkeit, um sicherzustellen, dass die Erinnerung an die Verfolgten nicht verblasst.
Ein herzlicher Dank geht an das Franz-Ludwig-Gymnasium für die gastfreundliche Aufnahme und die hervorragende Zusammenarbeit bei dieser bedeutsamen Veranstaltung. Die Aktion am Franz-Ludwig- Gymnasium Bamberg diente nicht nur als geschichtlicher Rückblick, sondern auch als kraftvolles Zeichen gegen das Vergessen. Gerade an einem Tag wie dem 9. November, der von trauriger historischer Bedeutung geprägt ist, setzten wir ein klares Statement gegen jegliche Form von Antisemitismus und Diskriminierung.
Die Wichtigkeit von Erinnerungskultur wird in solchen Momenten besonders deutlich. Durch aktive Teilnahme an Gedenkveranstaltungen tragen junge Menschen dazu bei, die Vergangenheit lebendig zu halten und gleichzeitig ein Bewusstsein für die Herausforderungen der Gegenwart zu schaffen. Der 9. November wird somit nicht nur als historisches Datum wahrgenommen, sondern als Ansporn, aktiv für Toleranz und Respekt einzutreten.